Lass das Licht an, Karl!
von Johannes-Apotheke
Apotheken sterben leise. Alle 27 Stunden* eine.
Wir unterstützen die Kampagne der NOWEDA Apothekergenossenschaft, die auf das anhaltende Apothekensterben in Deutschland hinweist.
Hochrechnungen zeigen laut Noweda, dass mittlerweile alle 27 Stunden eine Apotheke für immer schließt. So ist die Zahl der Apotheken in den vergangenen Jahren von rund 22.000 auf knapp über 18.000 gefallen – ein Negativtrend, der weiter anhält.
Die Gesamtzahl der Apotheken in Deutschland liegt gemessen an der Bevölkerungsgröße mittlerweile deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.
Diese Entwicklung ist gefährlich und hat einen unmittelbaren Einfluss auf alle Menschen in Deutschland. Denn ohne Apotheken gibt es keine schnelle und verlässliche Arzneimittelversorgung mit kompetenter, wohnortnaher und persönlicher Beratung.
Zu spüren bekommen es zunächst häufig diejenigen Patientinnen und Patienten, die abseits der Ballungsgebiete leben und wegen einer chronischen Erkrankung auf eine Apotheke in der Nähe angewiesen sind.
Die Kampagne zum Apothekensterben informiert über
- Apotheken-Rückgang – Abnehmende Versorgungsdichte
- GKV-Finanzstabilisierungsgesetz – Ohrfeige für Apotheken
- Bürokratie – Akten statt Patienten
- Nachwuchsmangel – Zukunftsaussichten desolat
- Lieferengpässe – Apotheken sind Netz und doppelter Boden
- 24/7 – ohne Apotheken keine Versorgung rund um die Uhr
- Beratung – Apotheke leisten mehr als Medikamentenabgabe
- Kostentreiber – Verwaltungsausgaben der Krankenkassen
Informationen und Videos zur Kampagne
Alle Informationen und zahlreiche Videos finden Sie auf der Webseite: apotheken-helfen.de
Vielfältige Gründe für das Apothekensterben
Allen voran werden eklatante Missstände von der Politik weitgehend ignoriert. So wurde etwa die Vergütung der Apotheken seit 2012 trotz zunehmender Anforderungen nicht angepasst. Aktuell bedroht das GKV-Finanzierungsgesetz die lokalen Apotheken zusätzlich: Zur Unterstützung der Krankenkassen soll der Abschlag der Apotheken erhöht werden. Für viele Apothekerinnen und Apotheker bedeutet das den wirtschaftlichen Todesstoß.
Da junge Apothekerinnen und Apotheker als eingetragene Kaufleute das volle wirtschaftliche Risiko – auch mit ihrem Privatvermögen – tragen, führt die ausufernde Belastung dazu, dass immer weniger pharmazeutischer Nachwuchs eine Apotheke eröffnen möchte. Stark ansteigende bürokratische Hürden tun ihr Übriges.
*Quelle: DAV Apothekenwirtschaftsbericht 2022, Vergleichszeitraum 31.12.2018 – 31.12.2021. Durchschnittswert unter Berücksichtigung von Apotheken-Neueröffnungen.